Die „Rufus“-Reihe soll jeder verstehen und genießen können, Jugendliche und Erwachsene, Studierte und Nichtstudierte. Wer sich im Roman auf fremde Welten einlässt, der wird auf unterhaltsame Weise ganz automatisch kennenlernen, was die damalige Zeit so alles zu bieten hatte - und lernt beim Lesen wie von selbst. Alles so authentisch und historisch korrekt wie möglich zu erzählen und dabei spannend zu bleiben, das ist mein Ziel.
Die „AMORES - Die Liebesleiden des jungen Ovid“ sind dagegen nicht immer ganz jugendfrei (wie auch die Originalverse Ovids und seiner Zeitgenossen). Der Laie kann sich über die „moderne“ Sprache & Handlung freuen, der Fachmann über zahlreiche Anspielungen und intertextuelle Scherze.
Auf dem Blog zeige ich einen Blick hinter die Kulissen. Dabei gebe ich auch Hintergrundinformationen über Politik und Alltagsleben der späten Republik und frühen Kaiserzeit in Rom und einiger Kelten- und Germanenstämme.
Feste Probeleser aus verschiedensten Altersgruppen haben bereits die ersten Bände gelesen. Die Rückmeldungen setze ich um. Sehr gute Feedbacks kamen dabei nicht nur von Universitätsprofessoren und anderen Fachleuten sondern gerade auch von Schülerinnen und Schülern - vielleicht demnächst auch von dir? Gerne nehme ich jede gute Anregung auf (Rufus.in.Rom@gmail.com)...

Personenregister RUFUS



Antónius              Marcus Antonius, Neffe des Gaius Antonius Hybrida, des Konsuls von 63 v. Chr. Verlor früh seinen hochverschuldeten Vater. Antonius treibt sich herum und lebt seine Jugend äußerst ausschweifend aus. Überaus kräftig und ausdauernd verbringt aber auch viel Zeit mit Sport. Der junge Scribonius → Curio verleitet ihn zu Trinkgelagen, Frauenbekanntschaften und Extravaganzen, so dass Antonius riesige Schulden aufhäuft – erst recht für sein junges Alter. 71 v. Chr. heiratete seine Mutter in zweiter Ehe Publius Cornelius Lentulus → Sura, den Prätor von 63 v. Chr. (und Mitverschwörer → Catilinas), zu dem Antonius ein inniges Vater-Sohn-Verhältnis entwickelt. Des Nachts streift er mit anderen Jugendlichen der Jeunesse dorée umher, Publius → Clodius Pulcher, Marcus → Caelius und Publius → Vedius Pollio.


Apollónius           Vorstand der Haussklaven des römischen Patriziers → Quintus Fabius Sanga. Gebildet und griechischer Herkunft leitet er das Haus Sanga zuverlässig, routiniert und mit dem nötigen Feingefühl.

Ariovístos            (lat. Form: Ariovistus, dt.: Ariovist) „Der vorausschauende Anführer“, Sohn des Aginomello, „des Schreckensberühmten“. Mächtiger Heerkönig der germanischen Elbsueben. Einst als Geisel bei den keltischen Noricern aufgewachsen, treibt ihn sein Verlangen nach Anerkennung durch die keltische Welt. Er nimmt einen keltischen Namen an und macht sich an die Eroberung eines großen Reiches.

Aúvaljan              „Der Bootsbauer“, Sohn des Staveno, Onkel → Euamellins. Als einflussreicher Ubier heiratete er eine Treverin. Seit ihm als kleiner Junge ein Bootsmann das Leben rettete, ist von Schiffen fasziniert. Er pachtet gezielt Abgaben und Zölle, wird reich und schafft sich am Rhein gegenüber den Treverern einen kleinen Flotten-Stützpunkt.

Caélius                 Marcus Caelius Rufus stammt aus einer reichen landstädtischen Familie Italiens. Er geht tagsüber zuerst beim berühmten Politiker → Cicero in die Lehre, später auch beim skrupellosen Crassus. Nachts zieht er mit den anderen Jugendlichen der Jeunesse dorée um Clodius Pulcher um die Häuser, um alles zu erleben, was seinem Alter der Vorvätersitte nach eigentlich nicht anstehen sollte.

Cáesar                  Gaius Iulius Caesar aus der patrizischen gens iulia, einer der ältesten Familie Roms. Ungemein selbstsicher und zielbewusst drängt er mit unbändigem Willen und extremem finanziellen Risiko an die Spitze. Gerade noch ein nahezu Unbekannter, gewinnt er 63 v. Chr. die Wahl zum Pontifex Maximus, dem höchsten aller Priesterämter. Seine Schulden sind nun derart astronomisch gewachsen, dass niemand glaubt, Caesar könne jemals wieder auf die Füße kommen. Doch nicht mehr lange wird man ihn unterschätzen.

Cásticos               (lat. Form: Casticus) Sohn des → Catamantaloedes, des langjährigen Herrschers der gallischen Sequaner. Muss sich seit Jahrzenten dem starken Willen seines Vaters beugen. Um diesen endlich loszuwerden, brennt er darauf, zusammen mit der Hilfe des Haeduers → Dumnorix und dem Helvetier → Orgetorix seinen Vater zu entmachten und zu dritt die Macht in Gallien an sich zu reißen.

Catamantaloédes Langjähriger Herrscher der gallischen Sequaner, vom Senat von Rom offiziell als „Freund desrömischen Volkes“ anerkannt.

Catilína                Lucius Sergius Catilina, Draufgänger aus einer patrizischen Familie mit blutiger Bürgerkriegserfahrung. Von seinen Feinden mehrfach an einer Bewerbung um das höchste Staatsamt gehindert, verliert er bei den Wahlen trotz mächtiger Unterstützergruppen gegen Ciceros geschickte Taktik und Propaganda. Catilina sammelt Unzufriedene aller Schichten und verfügt über eine faszinierende Anziehungskraft auf die rebellische Jugend Roms. In einem letzten finanziell ruinösen Wahlkampf will er es noch einmal wissen und verspricht, sein Umschuldungsprogramm (tabulae novae) und Rückzahlungserleichterungen für die hoch verschuldeten Massen legal durchzubringen. Seine Gegner werfen ihm Umsturzpläne, Revolution und Verführung der Jugend zum Verbrechertum vor. Doch was hat er wirklich vor, falls er verlieren sollte?

Catugnátos          (lat. Catugnatus) Sohn des allobrogischen Adligen Deccovissos. Versucht als Gesandter der Allobroger in Rom Rückzahlungserleichterungen zu erbeten, da sein stolzer Stamm aufgrund übertriebener Steuerlasten hochverschuldet und nun zahlungsunfähig geworden ist. Schluckt besonnen viele Provokationen und chauvinistischen Anfeindungen, um sein Ziel zu erreichen. Aber auch die Geduld des erfahrenen Kriegers Catugnatos hat Grenzen.

Cícero                  Marcus Tullius Cicero, Konsul 63 v. Chr. aus der Kleinstadt Arpinum. Berühmtester Redner Roms und begabter Politiker: Ohne großen Familiennamen, ohne riesiges Vermögen, ohne große Klientel und ohne militärische Leistung oder ihm treu ergebene Soldaten und Veteranen erreicht er das höchste Amt des Staates. Allerdings wird er misstrauisch und mit Vorbehalt von den Vertretern der alteingesessenen großen Familien beäugt.

Clódius                Publius Claudius Pulcher aus der hochadligen Familie der Claudii Pulchri nennt sich in der Aussprache der Unterschicht „Clodius“ statt „Claudius“ (später wird er sich als Volkstribun von einem Plebejer adoptieren lassen und offiziell zum „Clodius“). Durch und durch ein Spieler und Provokateur, der keine Grenzen zu kennen scheint, liebt er die Anerkennung eines möglichst großen Publikums. Seinem unglaublichen Charme verzeiht man jedoch fast alles, zunächst kann selbst → Cicero über das ungebührliche Benehmen seines jungen Freundes noch lachen. Doch seine nächtlichen Streifzüge, zu denen er auch andere Jugendliche Patrizier animiert, scheinen nur ein Vorspiel für Größeres.

Cúrio                   Gaius Scribonius Curio, Sohn des gleichnamigen Konsuls und Censors. Stößt als Jugendlicher zur Gruppe der Gleichaltrigen Mitglieder der Jeunesse dorée um → Clodius Pulcher, die sich gemeinsam zu Saufgelagen und Schlimmerem treffen. Curio verhält sich auch in der Öffentlichkeit sehr provokant, um auf sich aufmerksam zu machen.

Diviciácos            (lat. Form: Diviciacus) „Der Rächer“, Sohn des Deccomarus, „des Besten der Großen“ und älterer Bruder des → Dumnorix. Adliger Druide aus Bibracte, dem Zentralort der Haeduer. Besonnen und nachdenklich. Unterstützt die romfreundliche Partei im Rat der Haeduer. Kämpft gegen den zunehmenden Machtgewinn und Terror seines ehrgeizigen und skrupellosen kleinen Bruders.

Drumásua            Die intensiv Übermütige“. Stets bereit, jungen Männern den Kopf zu verdrehen, gerät sie in Konflikt mit ihrem Vater, dem Bierbrauer Epomaro „großes Pferd“, der sie deswegen der Obhut ihres Onkels → Suarto unterstellt. Ein wenig älter als → Euamellin genießt sie dennoch dessen Schwärmerei für sie.

Dúmnorix            „Der Weltenkönig“, Sohn des Deccomarus, „des Besten der Großen“. Skrupelloser Demagoge, adliger Gefolgsherr und Krieger. Als Kind noch unter der Vorherrschaft seines großen Bruders → Diviciacos, will er sich fortan niemandem mehr beugen. Er versucht bei den gallischen Haeduern die Macht an sich zu reißen und plant zusammen mit dem Helvetier → Orgetorix und dem Sequaner → Casticos ganz Gallien zu beherrschen. Wurde reich, indem er Zölle und Abgaben zu einem Minimum aufkaufte und andere Bieter mit Gewalt einschüchterte.

Ëuaméllin            „Der Sprachglänzende“, Sohn des Snevemin und der Louba. Stammt aus einer ubisch-chattischen Mischehe adliger Germanenfamilien. In Ubiacum gelegentlich als „Suebe“ verspottet, interessiert er sich besonders für Sprachen und kann in Ubisch, suebischem Chattisch, Keltisch und sogar ein wenig in Griechisch glänzen. Wird später wegen seiner rot-blonden Haare „Rufus“ genannt – „der Rotschopf“. Leidet sehr unter der Trennung von Freunden und Familie, doch ist er offen genug, neue Freunde und Familie zu finden.

Fábia                    Fabia (maior), Tochter des Quintus → Fabius Sanga und der → Larcia, versucht sich als Vorbild für ihre jüngere Schwester → Fabiulla, kann aber ebenfalls –im Rahmen des sittlich Erlaubten- extrovertiert auftreten. Sie macht das Rollenverständnis ihrer Mutter bereitwillig mit und geht mehrheitlich im traditionellen Wertebild auf, ganz im Sinne der mores maiorum. Dennoch nimmt sie die für Mädchen nicht selbstverständliche Erziehung und Bildung eifrig auf und verehrt Aristoteles.

Fabiúlla                Fabia (minor), Tochter des Quintus → Fabius Sanga und der → Larcia, wird häufiger mit ihrem Kosenamen Fabiulla gerufen, und ist für ein römisches Mädchen ausgesprochen frech. Wenn sie einen Sachverhalt versteht, wird sie schnell viel kritischer als ihre ältere Schwester, doch kann sie gelegentlich auch still über vieles nachgrübeln.

Q. Fab.Sánga      Quintus Fabius Sanga, Patrizier aus einer unbekannteren Seitenlinie der hoch berühmten gens Fabia. Nimmt → Euamellin / Rufus auf Empfehlung seines Gastfreundes und Geschäftspartners → Diviciacos in seinem Haus in Rom auf. Im Senat nicht sehr zielstrebig, nur Hinterbänkler dafür als Patron der Allobroger und anderer Stämme des Nordens bekannt – ein Erbe seines Ahnen Quintus Fabius Maximus Allobrogicus. Stark im Handel engagiert, daher recht offen für fremde Völker.

Fískja                   „Der Fischer“, Sohn des Ferio, „des Fährmannes“. Aus einer der Chattenfamilien, die zusammen mit den Ubiern in Ubiacum siedeln. Bester Freund des → Euamellin. Vertraut am meisten auf seine Muskelkraft, Keltisch lernen behagt ihm dagegen weniger. Wenn seine Eltern ihn doch nur nicht so kurz halten und ihm standesgemäße Kleider und Rüstung ermöglichen würden! Hofft auf einen reichen Gefolgsherren.

Gáius                   Gaius Fabius Sanga, älterer Sohn des Quintus → Fabius Sanga ist zielstrebig und fokussiert, wie es sich für einen gerade zum Erwachsenen erklärten Römer gehört. Früher sehr folgsam neigt er in letzter Zeit jedoch zu Widerworten. Enttäuscht, dass bisher keine militärische Karriere für ihn vorgesehen ist, empfindet er die sich hinziehende Ausbildung zum Anwalt, das Tirocinium Fori, als herabsetzend und langweilig. Gaius will unbedingt zum Militär, doch hat er keine Stelle als Militärtribun bekommen. In letzter Zeit verbringt Gaius zur Beunruhigung seines Vaters viel Zeit mit den berüchtigten jungen Männern Marcus → Antonius, → Vedius Pollio, Marcus → Caelius, Gaius → Curio und → Clodius Pulcher.

Gímo                   Sohn des Gimbert. Junger Elbsuebe und Unterführer des → Ariovistos. Bringt die ubischen Geiseln nach Vesontio zu seinem Heerkönig und verliebt sich dabei in → Veleda, deren Stärke ihn beeindruckt.

Háldavvo             „Der Truppenlenker“, Sohn des Leubacio. Angesehener Ubier, Reiterführer und geachteter Kämpfer. Bildet die vornehme Jugend Ubiacums in Formationsritt aus.

Hénakian             „Das Hinkebein“, Sohn des Friatto, aus einer der ältesten Adelsfamilien der Ubier im Rat von Ubiacum. Wortkarger und o-beiniger Reiterkrieger, der nie seinen Helm abnimmt. Vater des → Sakjo.

Lárcia                  die Ehefrau des Quintus → Fabius Sanga entstammt der ebenfalls patrizischen gens Larcia, die im 1. Jh. v. Chr. bereits nahezu ausgestorben ist. Sie fühlt sich daher ein wenig als „die Letzte ihrer Art“, ist sehr adelsstolz, ein wenig zickig und zu dünn und ungelenkig, um richtig elegant zu sein. Sie achtet sehr auf ihre meist kunstvoll hochtoupierten blonden Haare und auf die Wahrung althergebrachten Anstandes.

Léllavo                „Der Laberer“, eigentlich Hristo, „der Waffenschüttler“. Sohn des → Staveno, Onkel → Euamellins, und Bruder der → Louba. Barde in Ubiacum bei den Ubiern, ging bei den gallischen Haeduern in Bibracte in die Lehre und unterrichtet seinen Neffen. Seine Sangeskünste hält er für eine besondere Gunst der Musen, andere halten ihn für „einzigartig“.

Litavíccos            (lat. Form: Litaviccus) Sohn des Exomnios „ohne Furcht“. Rücksichtslos ehrgeiziger junger Haeduer aus bester Familie, Intimfeind des Eporedorix, dem er im Rat von Bibracte unterliegt. Will unbedingt ein Kommando über Reitertruppen erlangen und schließt sich deshalb → Dumnorix an.

Lóuba                  „Die liebe“ Tochter des → Staveno. Ubierin und Priesterin in Ubiacum. Mutter des → Euamellin. Heiratete die chattische Geisel → Snevemin trotz anfänglicher Aversion, die in Liebe umschlug. Priesterin ubischer Matronen. Achtet sehr auf den Ruf ihrer Familie und die Sauberkeit ihres Hauses.

Lúcius                  Lucius Fabius Sanga, jüngerer Sohn des Quintus → Fabius Sanga, ein Träumer, der seine Geschwister sehr mag. Beruflich noch nicht festgelegt, neigt er der Dichtung zu. Lucius ist ein wenig undiszipliniert, sonst in der Regel aber recht folgsam.

Métius                 Marcus Met(t)ius. Römischer Händler aus Aquileia. Spricht keltisch, Gastfreund des → Ariovistos und des → Suarto.

Mílmass               „Schönes wildes Tier“. Schwarz-weiß gefleckter Kampfhund des Euamellin, der sich jedoch mehr durch seine Gutmütigkeit und das Betteln um Streicheleinheiten auszeichnet. Geschenk des → Auvaljan.

Ollúgnio              Sohn des allobrogischen Adligen Sohn des Drucattio. Versucht als Gesandter der Allobroger in Rom Rückzahlungserleichterungen zu erbeten, da sein stolzer Stamm aufgrund übertriebener Steuerlasten hochverschuldet und nun zahlungsunfähig geworden ist. Er kennt Rom noch vom Prozess gegen den korrupten Statthalter Fonteius, würde aber lieber früher als später zurück in seine Heimat.

Orgétorix             „König der Totschläger“, Sohn des Epocaturix, des „Königs der Pferdekämpfer“. Der weitaus reichste und vornehmste Adlige der Helvetier und ungemein ehrgeizig. Überredet das Volk auszuwandern und schließt ein Geheimabkommen mit → Casticos und → Dumnorix, ihnen zu helfen, die Macht in ihren Völkern zu übernehmen, sobald er diese über die Helvetier errungen hat.

Pompéius             Gnaeus Pompeius Magnus. Im Bürgerkrieg zuerst gegen Sulla aktiv, dann im letzten Moment gewechselt, erhielt er als „der junge Henker“ (aduluscentulus carnifex) einen unrühmlichen Beinamen, bevor er sich selbst den Titel „der Große“ verpasste. Schon seit früher Jugend ist er mit nachträglich sanktionierten Privatarmeen unterwegs und seitdem ständig „berufen“, um als „letztes Mittel“ schwierige Kriege zu beenden – oder die Lorbeeren eines schon fast beendeten Feldzuges einzuheimsen. Aufgrund seiner plebejischen Herkunft treibt ihn das Verlangen, von den großen patrizischen Familien als einer der Ihren anerkannt zu werden. Dabei drückt ihn mehr der eigene Ehrgeiz als die Nöte und Wünsche seiner Soldaten.

Rúfus                   „Der Rotschopf“ Fabius Sanga. Eigentlich → Euamellin, Sohn des Snevemin. In Rom mit neuem Spitznamen bedacht und letztendlich sogar in die Familie der Fabii Sangae aufgenommen.

Sákjo                   „Der Streithammel“, Sohn des → Henakian. Stammt aus einer der ältesten Adelsfamilien der Ubier. Ausgezeichneter Reiter. Arrogant und geringschätzig leidet er sehr darunter, etwas kleiner geraten zu sein und lässt dies an anderen Jungen aus. Sein liebstes Ziel sind dabei Jungen fremder Herkunft.

Sédavo                „der Sittsame“, Sohn des Heilers und Holzwerkstättenbesitzers Evekern, „des kleinen Drehers“ aus Ubiacum. Freund des → Euamellin. Neugierig und nachdenklich liebt er mehr das Handwerk als den Kampfunterricht, mehr drahtig als kräftig ärgert er sich, wenn man ihn „Dünner“ nennt. Denn ausdauernd ist er, und wenn es darum geht, einem Freund zu helfen, dann setzt er gewaltige Kräfte frei.

Snévemin             „Der Schwimmer“, Sohn des Battavo. In Ubiacum lebender Chatte mit batavischen Wurzeln. Obwohl anfangs als Geisel gekommen, heiratete er die Ubierin → Louba und wurde geschätztes Mitglied im Rat der Ubier. Beherrscht einige Techniken, in voller Rüstung zu schwimmen und auch zu Pferde kampfbereit über Flüsse zu setzen. Hat in seiner Jugend unter der Häme der Alteingesessenen zu leiden und will mit seinem Vorbild vorangehen, Ubier und Chatten in Ubiacum auszusöhnen.

Stavéno               „Der Richter“, Sohn des Sautheno. Großvater des Euamellin, erst Richter, dann langjähriger Stammesführer im Rat der Ubier. Stets auf Ausgleich bemüht treibt er die Aussöhnung von Chatten und Ubiern voran. Liebt seine Enkel → Veleda und → Euamellin sehr.

Suárto                  „der gute Bär“, Sohn des Bierbrauers „Curmillo“ aus Bibracte. Fernhändler und Ratsmitglied der gallischen Haeduer. Gastfreund des → Lellavo. Tapsiger Spaßmacher aber gefürchteter Kämpfer. Liebt fremde Völker und ist häufig unterwegs. Sammelt ständig Informationen und versucht stets, den Interessen seines Stammes ein wenig weiterzuhelfen.

Súra                     Publius Cornelius Lentulus Sura. Korrupter Politiker (Sura – die Wade = Foulspiel) aus patrizischem Hause. Sura erkaufte sich zweimal einen Freispruch vor Gericht, 70 v. Chr. bei einer Säuberungsaktion aus dem Senat ausgeschlossen, durchläuft er die Ämterlaufbahn (cursus honorum) von vorn, 63 v. Chr. ist er erneut Prätor. Sura hat stets  hochfliegende Pläne, aber einen schlechten Ruf für Zügellosigkeit und ein Talent fürs politische Ränkespiel. Seinen Stiefsohn Marcus → Antonius behandelt er jedoch voll Zuneigung wie seinen eigenen Sohn.

Trucíllus               Troucillos, Häuptlingssohn des Caburos, vom Stamm der gallischen Helvier mit römischem Bürgerrecht, daher auch: Gaius Valerius Trucillus. Bruder des Stammesführers Gaius Valerius Domnotaurus. Gastfreund des Gaius Julius Caesar und gleichzeitig des → Suarto und des → Ariovistos. Fernhändler. Als Klient seines Patrons LuciusValerius Flaccus (63 v. Chr. Stadtprätor in Rom) kümmert er sich immer wieder um dessen finanzielle Interessen in Gallien.

Védius                 Publius Vedius Pollio. Obwohl Sohn eines reichen Freigelassenen verfügt er dennoch über umfangreiche Kontakte zur römischen Oberschicht, speziell zum großen → Pompeius. In seiner Jugend zieht er mit den meist chronisch blanken partrizischen Jugendlichen um → Clodius um die Häuser. Obwohl ein wenig jünger und nicht von Stand, darf Vedius gerne mit – solange er einen ausgibt. Vedius gibt gerne mit seinem Reichtum an und protzt mit riesigem Gefolge, was → Cicero auf die Nerven geht, der ihn als Blender, Poser und Schuft bezeichnet (→ Cic.Att.VI,1,25). Zu guter Letzt erfährt Cicero auch noch davon, dass Vedius „Bildchen“ eindeutigen Inhalts von römischen Frauen sammelt, imagunculae matronarum.

Véleda                 „Die Seherin“, Tochter des → Snevemin und große Schwester des → Euamellin. Eingeweiht in die Mysterien. Kümmert sich gerne um ihren kleinen Bruder und ist stets für einen Scherz zu haben. Versucht ihre Mutter und ihren Vater zufriedenzustellen – wenn da nur nicht die Liebe wäre...

Viridomáros        (lat. Form: Viridomarus) „der starke Held“. Talentierter junger Haeduer aus niedrigen Verhältnissen. Diente dem Adligen Deccomarus als Klient. Von dessen Sohn → Diviciacos bei seinem Bruder → Dumnorix eingeschleust, um ihn auszuspionieren. Findet Gefallen an gefährlichem Doppelspiel und steigt unter Diviciacos auf.

Voccínia              Tochter des gewählten Königs des keltischen Noricum im heutigen Österreich und Slowenien. Wurde von ihrem Vater Voccio im Zuge von Verhandlungen an → Ariovistos verheiratet, um die Noricer vor Einfällen und Raubzügen der Sueben zu schützen und um einen Verbündeten gegen die Boier zu erhalten. Zweite Ehefrau wider Willen.

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