Die „Rufus“-Reihe soll jeder verstehen und genießen können, Jugendliche und Erwachsene, Studierte und Nichtstudierte. Wer sich im Roman auf fremde Welten einlässt, der wird auf unterhaltsame Weise ganz automatisch kennenlernen, was die damalige Zeit so alles zu bieten hatte - und lernt beim Lesen wie von selbst. Alles so authentisch und historisch korrekt wie möglich zu erzählen und dabei spannend zu bleiben, das ist mein Ziel.
Die „AMORES - Die Liebesleiden des jungen Ovid“ sind dagegen nicht immer ganz jugendfrei (wie auch die Originalverse Ovids und seiner Zeitgenossen). Der Laie kann sich über die „moderne“ Sprache & Handlung freuen, der Fachmann über zahlreiche Anspielungen und intertextuelle Scherze.
Auf dem Blog zeige ich einen Blick hinter die Kulissen. Dabei gebe ich auch Hintergrundinformationen über Politik und Alltagsleben der späten Republik und frühen Kaiserzeit in Rom und einiger Kelten- und Germanenstämme.
Feste Probeleser aus verschiedensten Altersgruppen haben bereits die ersten Bände gelesen. Die Rückmeldungen setze ich um. Sehr gute Feedbacks kamen dabei nicht nur von Universitätsprofessoren und anderen Fachleuten sondern gerade auch von Schülerinnen und Schülern - vielleicht demnächst auch von dir? Gerne nehme ich jede gute Anregung auf (Rufus.in.Rom@gmail.com)...

Mittwoch, 30. Mai 2018

legionarius: arma & tela (mos et miles XVII)


Im Post legionarius (mos et miles XV) werden Römische Soldaten und ihre Standardbewaffnung beschrieben.
Jetzt bist Du gefordert: Klicke die lateinischen Begriffe an und ziehe sie bei gedrückter Maustaste an die passende Stelle.
Schaffst Du es, alle Ausrüstungsgegenstände punktgenau zuzuordnen?





Römisches Bad Cannstatt - Infotext


Eisenbahnbrücke in Bad Cannstatt / Stuttgart und die alten Römer
cb Cannstatt ©: S. Gerlinger CC-BY 4.0
Inschrift an der Bahnbrück
Ursprünglich wurde das Gebiet um Cannstatt von Kelten bewohnt. Den Fundort eines Fürstengrabes bedeckt heute jedoch -wie so oft bei wichtigen Funden in Stuttgart- ein Parkplatz (im Kurpark am Junobrunnen).
Wie schnell und wie weit die vermutlich helvetischen Stämme unter dem Druck der Elb-Sueben eine sogenannte „Helvetier-Einöde“ hinterließen, ist in der Forschung umstritten. Sicher ist nur: Eine wirklich bedeutende Siedlung, Gold- oder Silbervorkommen gibt es zur Zeit, als die Römer anrücken, nicht. Was machen also die Römer ausgerechnet hier in Bad Cannstatt?

Der Grund liegt an den geopolitischen Verhältnissen der Rheingrenze und im im Verhalten der Schweizer, bzw. damals Helvetier im Jahr 69 n. Chr. (vgl. Tac.hist.1,67-68). Nach dem Tod des „Entertainment-Kaisers“ Nero und dem dramatischen Erlöschen des julio-claudischen Kaiserhauses gibt es im sogenannten Vierkaiserjahr gleich mehrere Anwärter auf den römischen Kaiserthron: Galba Otho, Vitellius und Vespasian.
In einem römischen Außenposten nicht sehr weit weg, im schweizerischen Windisch, halten die Helvetier aus alter Treue zu ihrem Patron Galba, dessen Tod sie dummerweise noch nicht mitbekommen haben. Außerdem raubt ihnen die vitellianische 21. Legion –RAPAX-, die räuberische genannt, die Soldzahlungen für ihr eigenes Kastell, das sie noch immer mit einheimischen Truppen selbst belegen dürfen. Wenn es um Geld geht, kennen die Helvetier keinen Spaß. Verärgert fangen sie bei Zurzach Briefe der Vitellianer ab und nehmen einen Zenturio sowie ein paar Legionäre als Geiseln. Die einzigen Verbindungswege sind unterbrochen.
Das stinkt den Römern natürlich gewaltig. Wie sieht denn so etwas aus?
Also schickt Vitellius seinen alten Haudegen Caecina, der von Osten aus wichtige helvetische Siedlungen verwüstet: erst Aquae Helveticae - Baden an der Limmat, dann Windisch selbst. Das Heer der Helvetier wird in einer Zangenbewegung vernichtend geschlagen.