Polizei und Verteidigung
Eine langfristige Arbeit in Rom zu finden ist für
viele arme und ungelernte Proletarier recht
schwer. So ist die Kriminalitätsrate recht hoch, da viele sich nicht anders zu
helfen wissen, um genügend zu Essen
zu haben. Einen durchorganisierten Bevölkerungsschutz für die öffentliche Sicherheit wie eine richtige Polizei etc. sucht man im
republikanischen Rom allerdings vergeblich:
Zwar dient ein gut organisiertes Heer zur „Landesverteidigung“,
doch dürfen Soldaten nur bei Triumphzügen ins Zentrum, Waffentragen ist in Rom
strikt verboten – auch für Streit- und Ordnungskräfte. Ein inzwischen
emeritierter Tübinger Professor meinte dazu einmal im Spaß: „Sehen sie, die
brauchten gar keine! Damals wurde eben anständig erzogen und Kinder durfte man
noch hauen…“.
Doch im Ernst: Ganz so gut klappt es weder mit der
Erziehung der Kinder – ganz zu schweigen von psychischen Problemen – noch mit
der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung. Immer wieder machen Fehden die
Straßen unsicher. Denn hat ein Mitglied der Familie
unter einer gesetzeswidrigen Handlung gelitten, versucht man nicht gerade
immer, den Täter vor ein ordentliches Gericht zu stellen. Daher handeln meist
nur reiche Römer mit einer großen Klientel
an Gefolgsleuten, die den
Übeltäter festhalten oder Aufspüren und notfalls mit grober Gewalt vor Gericht
„begleiten“ bzw. zerren können. Der durchschnittliche römische Bürger wendet
sich entweder an seinen Patron, um
genau dies zu tun, oder er heuert eine Bande an, um den Täter oder den Bruder
des Täters zu erdolchen. In der Unterschicht und bei heißblütigeren Römern sind
Fehden und Blutrache naheliegender als einen Patron um Rechtshilfe zu bitten.
Dummerweise heuert dann das Opfer auch zuallermeist eine rivalisierende Bande
an, um die Gewalttat zu vergelten. Das macht vor allem die Straßen und Gassen
im Stadtbezirk der Subura unsicher, der „Bronx von Rom“.