Die „Rufus“-Reihe soll jeder verstehen und genießen können, Jugendliche und Erwachsene, Studierte und Nichtstudierte. Wer sich im Roman auf fremde Welten einlässt, der wird auf unterhaltsame Weise ganz automatisch kennenlernen, was die damalige Zeit so alles zu bieten hatte - und lernt beim Lesen wie von selbst. Alles so authentisch und historisch korrekt wie möglich zu erzählen und dabei spannend zu bleiben, das ist mein Ziel.
Die „AMORES - Die Liebesleiden des jungen Ovid“ sind dagegen nicht immer ganz jugendfrei (wie auch die Originalverse Ovids und seiner Zeitgenossen). Der Laie kann sich über die „moderne“ Sprache & Handlung freuen, der Fachmann über zahlreiche Anspielungen und intertextuelle Scherze.
Auf dem Blog zeige ich einen Blick hinter die Kulissen. Dabei gebe ich auch Hintergrundinformationen über Politik und Alltagsleben der späten Republik und frühen Kaiserzeit in Rom und einiger Kelten- und Germanenstämme.
Feste Probeleser aus verschiedensten Altersgruppen haben bereits die ersten Bände gelesen. Die Rückmeldungen setze ich um. Sehr gute Feedbacks kamen dabei nicht nur von Universitätsprofessoren und anderen Fachleuten sondern gerade auch von Schülerinnen und Schülern - vielleicht demnächst auch von dir? Gerne nehme ich jede gute Anregung auf (Rufus.in.Rom@gmail.com)...

- Gesellschaft der "Nordvölker"


Kelten

 
In ihrer sozialen Abstufung spiegeln die Kelten eine männerorientierte Gesellschaft wieder, die ihre Kriegerideale feiert. Die Lebensart und Gedankenwelt der Kelten liegt dabei aber (abgesehen von der religiösen Vorstellungen des Christentums) dem europäischen Mittelalter näher, als dem klassischen Rom. Die Kelten waren in drei soziale Schichten oder Stände eingeteilt: ADLIGE (RITTER) // DRUIDEN // VOLK (KLIENTEN). In deutlicher Parallele zur mittelalterlichen Ständepyramide: Adel (Ritter) // Klerus // Bauern. Es gab folgende Aufgabenverteilung:
  • Adlige: betrieben Politik, meist in einer Art Ältestenrat, einem „Senat“: Die Politik wurde von einer Oligarchie von „Fürsten“ bestimmt.
  • Druiden: Religion, Erziehung, Rechtsstreitigkeiten => Universität, Gerichtshof und Verfassungsgericht in einem (Pauli 1980; 42) Doch versuchten sie immer stärker, politische Entscheidungen zu beeinflussen oder ganz an sich zu ziehen
  • Volk: Unterstütze in der Mehrheit als Klienten oder Gefolgsmänner ihre Gefolgsherren. Trotz gelegentlichen Volksversammlungen „aller waffenfähigen Männer“ entscheiden doch die Adligen alle Entscheidungen in ihrem Sinne, da sich aus den Pachtverhältnissen oder Schutzversprechen  meist ein Gefolgschaftseid und eine Gehorsamspflicht bei den Bauern und Hirten (clientes) gegenüber den Reichen und Mächtigen ergab (wie späer auch im frühen Frankenreich).
Daneben gab es noch die ambacti: Soldaten und Leibwächter, die wie Sklaven ihrem Herrn gehörten.
Prägend waren bereits für die frühen Kelten die Kontakte zur mediterranen Welt. Macht und Reichtum konzentrierten sich in den Händen einer privilegierten Oberschicht, Ernährung und Lebensstandard dieser herrschenden Elite wurden durch die in Landwirtschaft, Handwerk und Handel tätige Bevölkerung ermöglicht (Kreuz 2012,S. 78). „Wesentliche Voraussetzungen waren dabei funktionierende Austausch-Netzwerke sowie eine nachhaltige landwirtschaftliche Produktion. Hier liegt der Ansatzpunkt für archäobiologische Untersuchungen“ (ebd.). Zu den Ergebnisse über Ackerbau und Viehzucht in der Eisenzeit und bei den Kelten geht es hier.
 

Germanen

werden je nach Stamm unterschiedlich angegeben. Ob es jedoch für einige Stämme überhaupt keine sozialen Schichtungen gab, wie mancher antiker Autor berichtet, kann bezweifelt werden. Vermutlich waren zuallermeist folgende Stände vorhanden, die im Laufe der Zeit zur Spätantike immer deutlicher manifestieren:
  • Freie
  • Halbfreie (Knechte)
  • Rechtlose (Kriegsgefangene, Sklaven)
Auf Versammlungen aller freien Männer wurde Politik betrieben (Thing). Die Verpflichtungen der Unfreien gingen meist nur so weit, eine Pacht zu entrichten und im Kriegsfall mit zu kämpfen. Meist lebten sie auf einem eigenen unabhängigen Bauernhof bzw. Langhaus. Im Haushalt führt der Mann den Vorsitz. Frauen sollte jeder nur eine einzige haben, dazu waren sie, v.a. Seherinnen mehr geachtet als sonst irgendwo in Antike (vgl. Tacitus, Germania,Kapitel 8: als etwas Heiliges und Seherisches. Frauen werden verehrt, ohne Göttinnen aus ihnen machen zu müssen).

Zur geopolitischen Situation der "Nordvölker" am Ende der späten Eisenzeit geht es im Blog Mitteleuropa 63 v. Chr.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.