Die „Rufus“-Reihe soll jeder verstehen und genießen können, Jugendliche und Erwachsene, Studierte und Nichtstudierte. Wer sich im Roman auf fremde Welten einlässt, der wird auf unterhaltsame Weise ganz automatisch kennenlernen, was die damalige Zeit so alles zu bieten hatte - und lernt beim Lesen wie von selbst. Alles so authentisch und historisch korrekt wie möglich zu erzählen und dabei spannend zu bleiben, das ist mein Ziel.
Die „AMORES - Die Liebesleiden des jungen Ovid“ sind dagegen nicht immer ganz jugendfrei (wie auch die Originalverse Ovids und seiner Zeitgenossen). Der Laie kann sich über die „moderne“ Sprache & Handlung freuen, der Fachmann über zahlreiche Anspielungen und intertextuelle Scherze.
Auf dem Blog zeige ich einen Blick hinter die Kulissen. Dabei gebe ich auch Hintergrundinformationen über Politik und Alltagsleben der späten Republik und frühen Kaiserzeit in Rom und einiger Kelten- und Germanenstämme.
Feste Probeleser aus verschiedensten Altersgruppen haben bereits die ersten Bände gelesen. Die Rückmeldungen setze ich um. Sehr gute Feedbacks kamen dabei nicht nur von Universitätsprofessoren und anderen Fachleuten sondern gerade auch von Schülerinnen und Schülern - vielleicht demnächst auch von dir? Gerne nehme ich jede gute Anregung auf (Rufus.in.Rom@gmail.com)...

Mittwoch, 29. Oktober 2014

Ein Traum von Rom - Römisches Stadtleben in Südwestdeutschland (25.10.2014 bis 12.04.2015 in Stuttgart)

Bei den Rufus-Romanen versuche ich die Römische Republik aus der Perspektive eines jungen Germanen zu zeigen, den es nach Rom verschlagen hat. Doch kommt Rom in späteren Zeiten auch in die Provinz: Stadt – Prestige – Wohlstand: Leben wie in Rom, nun auch in den Provinzen Vorbild:
„Die „ewige Stadt“ Rom steht für gehobenes Wohnen, florierende Wirtschaft, private Luxusgüter und städtebaulichen Glanz. Mit der Verschiebung der römischen Grenzen in den Norden gelangte die so charakteristisch römisch-mediterrane Lebensweise auch in entfernte Provinzen“, heißt es auf der Ausstellungsseite des Landesmuseums. Wer im Südwesten wohnt oder jemanden kennt, den er dort besuchen will, der sollte sich diese Ausstellung in Stuttgart gönnen – ein bisher nicht gezeigter Schwerpunkt einer Sonderausstellung. Dabei kann man sich mit vielen bedeutenden Ausstellungsstücken über die Römer in Südwestdeutschland informieren und zwar über:
  • Das Phänomen Stadt
  • Die Stadt als Abbild der römischen Zentralmacht (Verwaltung, Wirtschaft…)
  • Das Leben in einem städtischen Gefüge (Privatleben mit farbenprächtigen Wandmalereien und importierten Luxusgütern…)
  • Die Repräsentation der Stadt mit öffentlichen Bauten
Gezielt den jungen Römerfans widmet sich eine Mitmachausstellung „Römische Baustelle! Eine Stadt entsteht". Wer schon immer einmal eine römische Stadt bauen wollte, ein Haus oder ein Aquädukt, der ist hier bestens aufgehoben. Das Junge Schloss ist dabei dem Alltagsleben der Römer und ihrer großartigen Baukunst auf die Spur. Viele Stationen laden zum Ausprobieren und Entdecken für die ganze Familie ein. Beim Besuch von "Ein Traum von Rom" ist übrigens der Besuch des Kindermuseums kostenlos enthalten – für Nachfahren der Sueben am Nicer immer ein gutes Argument. Wer noch mehr mit Römern sparen will, kann auch noch die Kooperation mit dem sehenswerten Limesmuseum Aalen nutzen, das bei Vorlage eines Eintrittstickets "Ein Traum von Rom" ermäßigte Eintritte zur Sonderausstellung "GebrochenerGlanz - römische Großbronzen am UNESCO-Welterbe Limes" anbietet (noch bis 22.2.2015).

Freitag, 24. Oktober 2014

via, cloaca, aquaeductus - Technische Infrastruktur im alten Rom


infra structuram – welcher Unterbau findet sich tatsächlich schon im antiken Rom? Legt man moderne Kriterien an, kann man technische und soziale Infrastruktur unterscheiden, die das Funktionieren aller Bereiche der arbeitsteilig organisierten und hoch spezialisierten Hochkultur erleichtern.
Technische Infrastruktur Roms
Via Domitia, Pont du Gard, Cloaca Maxima, Aquädukt und Kanalisation

Technische Infrastruktur
  • Zum Leben einer Großstadt ist zuallererst die Wasserversorgung wichtig. Diese ist in Rom nie knapp. Neben Brunnen und Zisternen nutzen die Römer schon früh Aquädukte, die jedoch größtenteils unterirdisch verlegt dem Straßenverlauf folgen.
  • Für die hygienischen Zustände ist neben der Zufuhr von frischem auch die Abfuhr von gebrauchtem Wasser wichtig. Statt wie früher Abwasser über Bäche und Entwässerungsgräben zu entsorgen, legen die Römer schnell ein Abwassersystem von mehreren zunächst noch offenen cloacae an, die das Abwasser in verschiedene Flussabschnitte des Tibers leiten und bis in unsere Zeit das Stadtzentrum entwässern - die cloaca maxima (Baubeginn sechstes Jahrhundert v. Chr.) ist dabei nur ein Abwasserkanal von vielen, wenn auch der bekannteste (vgl. Ernstberger 2005, S. 18). Zuletzt sind die meisten Wohngebiete angeschlossen, die Hauptabwasserkanäle werden gemauert, durch Steinplatten abgedeckt und verlaufen unter den Gassen und Hauptstraßen entlang (ebd.).
  • Vielleicht die großartigste Leistung römischer Infrastruktur ist das römische Straßennetz, welches sich wie ein Spinnennetz vom Mittelpunkt Rom aus über Italien und die Provinzen erstreckt, bis ins 3. Jh. ca. 100.000 km (Ernstberger 2005, S. 7). Doch auch Flüsse und Küstenschifffahrt werden als Verkehrswege eifrig genutzt, Kanäle und Häfen angelegt und erweitert. Genaueres zu Römerstraßen findet sich im Blogeintrag viae, zu den genauen Reisegeschwindigkeiten zu Lande und zu Wasser folgt ein Blog Reisen im römischen Reich - „Wer alleine unterwegs ist, der hat einen Narren zum Begleiter“.
  • Große Energieversorger wie heute gibt es natürlich nicht. Wer sich nicht selbst sein Brennholz schlagen kann, muss auf das teure Angebot der Holz- und Holzkohlehändler eingehen oder ist auf fliegende Händler angewiesen, um zu heizen, zu backen und zu kochen. Ärmere und sparsame Römer gehen bei Dunkelheit ins Bett, wer gerne liest oder Beleuchtung benötigt, greift auf Öllämpchen zurück. Reichere Römer leisten sich Lampenöl, das weniger stark rust und sogar parfümiert ist, helle und geruchsfreie Wachskerzen sind Luxus. All dies ist in den kleinen Läden um die via sacra und in den n Märkten zu haben (die größeren finden jedoch nur alle neun Tage statt nundinae).