Ursprünglich
ist Landesverteidigung in Rom die Sache der grundbesitzenden Bauern. Ihnen wird
sowohl eine hohe Motivation zugetraut, das Vaterland (nebst ihrem finanziellen
Anteil daran) zu verteidigen, als auch das notwendige Kleingeld für eine teure
Ausrüstung aufbringen zu können. Die Haupteinnahmequelle ist der
landwirtschaftliche Betrieb, nur im Kriegsfall werden die Besitzenden und ihre
Waffen eingezogen – und danach auch wieder entlassen. Auf lange Dienstzeiten
legt so keiner von ihnen Wert.
Das
ändert sich mit der marianischen Heeresreform, nachdem die Besitzlosen in
Massen
zur Armee strömen und vom Staat ausgerüstet und bezahlt werden. Krieg
bringt Sold, ehrenhafte Entlassung und -wenn der
Feldherr auf
mächtige politische Verbündete zählen
kann- auch ein eigenes Landgut.
Mit
dem neuen Typ des Berufssoldaten, der den Bürgersoldaten ablöst, gibt es erstmals
stehende Heere, die nicht nach Feldzugende sondern erst nach dem Endes des
römischen Reiches aufgelöst werden. So müssen auch die Dienstzeiten
geregelt werden: Das Dienstalter, in welchem Alter man zu den
Waffen gerufen werden kann und die Dienstzeiten, wie lange der Militärdienst
dauert.
Dienstalter:
Freigeborene römische
Bürger
treten traditionell nach der ersten Bartabnahme und damit nach der Volljährigkeit
in den Militärdienst (ab16/17), mit 46 gelten sie (außer bei Feldherren) eigentlich schon
als zu alt.
Gardereiter müssen reifer sein,
sie stehen mit 23-43 Jahren im Felddienst (man findet aber auch einzelne im
Alter von 50 als Ausbilder (vgl. → Speidel,Riding for Caesar, S. 87-88).
Dienstzeiten:
Ein
Tribun tribunus militum ist meist ein blutjunger 16-17 Jahre alter Adliger,
der (ähnlich wie in der britischen Navy alter Tage) gleich als Vorbereitung auf
die Politik erfahrene Männer kommandiert. Für dieses Amt wird jährlich gewählt,
die Dienstzeit beträgt also nur 1 Jahr.
(Seit Augustus leisten Anführer von Grenzkavallerie oder Gardereitern bis zu 3
Jahren).
Ausländer
bekommen nach Ablauf der Dienstzeit das römische Bürgerrecht zugesprochen, was inschriftlich
belegt selbst arabische Prinzen ins römische Militär lockt. Anfangs außer bei
den Auxilia verpönt, findet man sie später in allen Truppenteilen.
Prätorianer, ursprünglich eine Art
Bodyguard-Truppe des Feldherren, stehen 16
Jahre im Dienst. Caesar (Kelten & Germanen), Pompeius (Hispanier) und
Augustus (Germanen) greifen hierbei überwiegend auf treue nichtrömische
Elite-Kämpfer zurück. Nach der Niederlage des Varus geht der Trend vorübergehend
zu „waschechten Römern“ über.
Legionäre müssen 20 Jahre Kriegsdienst leisten, wenn sie
sich verpflichten.
Gardereiter, mehrheitlich
ausländische Kommando- und Spezialkräfte wie batavische Kampfschwimmer und ubische Amphibienreiter, dienen etwas
mehr, 25 Jahre bis zum Bürgerrecht.
Auxilia sind rein
nicht-römische Truppen (außer ihren Kommandeuren) und leisten volle 25 Jahre Kriegsdienst.
Flottensoldaten, meist ausländische
Truppen (ja ausgebildete Seeleute, es gibt KEINE angeketteten Klischee-Sklaven auf
römischen Kriegsschiffen – und bitte nicht auf Ben Hur verweisen, dort trägt
man auch Armbanduhr zum Wagenrennen), leisten 26 Jahre Kriegsdienst (vgl. → Speidel, Riding for Caesar S. 88; 98)
Außer
wenn sie aus speziellem Grund zuvor entlassen werden, z.B. aufgrund des Alters
über 46 oder als Belohnung für einen Verdienst (→ Speidel, Riding for Caesar, S. 90),
findet die ehrenhafte Entlassung honesta missio der Veteranen am 4-7
Januar jährlich statt, peregrine Reiter nehmen commoda mit, hohe Prämien (→ Speidel, Riding for Caesar, S. 93; 94).
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