- Er kann keinerlei Kosten und Mühen scheuen und eine Protz- und Prunkehe mit allen Extras ausrichten, mit allen religiösen Schikanen und Zeremonien (confarreatio). Die Ehefamilien heben dabei beiderseits ihre Wichtigkeit hervor und den göttlichen Schutz der Ehe. Eine bei Politikern und Patriziern beliebte Form, die für pontifices-Priesterämter sogar verpflichtend ist.
- Er kann die Heiratsurkunde schlicht von fünf Zeugen mit Siegelabdruck bestätigen lassen und die Tochter mit einem ähnlichen Formular wie bei Besitzveräußerung selbst „verkaufen“ (coemptio). Weniger kostenintensiv und schnell erledigt. Hier steht die Macht des Brautvaters im Vordergrund.
- Er kann eine quasi „wilde Ehe“ bestätigen, wenn er zugelassen hat, dass das Pärchen bereits ein Jahr mit Unterbrechung von weniger als drei Tagen zusammen unter demselben Dach schlief. Dabei wird durch Gewohnheitsrecht in eine rechtsgültige Ehe überführt (per usum) und das Pärchen ist glücklich. Allerdings gilt der Brautvater hierbei ein wenig nachlässig und es riecht nach Liebesheirat, gesellschaftlich etwas verpönt.
- Einem Nichtrömer kann er als Patron zu einem conubium verhelfen, eine mindere aber rechtsgültige Ehe gesellschaftlich unterschiedlicher Positionen mit geringeren Erbansprüchen und ohne Mitgift. Ausländer, die 25 Jahre Dienst in den Legionen abgeleistet haben, bekommen das volle römische Bürgerrecht (für sich, Frau und Kinder) zugestanden, ihre bisherigen conubium-Ehen, die man auch als Konkubinat bezeichnet, werden in vollgültige Ehen überführt.
- Für Sklaven kann der pater familias rechtlich gesehen gar nichts tun, es sei denn, er lässt die Liebenden frei. Wenn nicht, gibt es nur die Bezeichnung, aber keinerlei Rechtsansprüche. Darunter fällt z.B. auch die „Homo-Ehe“ zwischen männlichem Sklaven (concubinus – „Sexpartner“) und Herren, wie zwischen Sklaven untereinander (concubinus- concubina).
Blog zu den Historischen Romanen: „AMORES - Die Liebesleiden des jungen Ovid“ und „Rufus“ (Rufus - Donner im Keltenland / Rufus - Catilina und die Jugend Roms / Rufus - Liebe und Leid in Rom / Rufus - Im Schatten des Caesar)
Die „Rufus“-Reihe soll jeder verstehen und genießen können, Jugendliche und Erwachsene, Studierte und Nichtstudierte. Wer sich im Roman auf fremde Welten einlässt, der wird auf unterhaltsame Weise ganz automatisch kennenlernen, was die damalige Zeit so alles zu bieten hatte - und lernt beim Lesen wie von selbst. Alles so authentisch und historisch korrekt wie möglich zu erzählen und dabei spannend zu bleiben, das ist mein Ziel.
Die „AMORES - Die Liebesleiden des jungen Ovid“ sind dagegen nicht immer ganz jugendfrei (wie auch die Originalverse Ovids und seiner Zeitgenossen). Der Laie kann sich über die „moderne“ Sprache & Handlung freuen, der Fachmann über zahlreiche Anspielungen und intertextuelle Scherze.
Auf dem Blog zeige ich einen Blick hinter die Kulissen. Dabei gebe ich auch Hintergrundinformationen über Politik und Alltagsleben der späten Republik und frühen Kaiserzeit in Rom und einiger Kelten- und Germanenstämme.
Feste Probeleser aus verschiedensten Altersgruppen haben bereits die ersten Bände gelesen. Die Rückmeldungen setze ich um. Sehr gute Feedbacks kamen dabei nicht nur von Universitätsprofessoren und anderen Fachleuten sondern gerade auch von Schülerinnen und Schülern - vielleicht demnächst auch von dir? Gerne nehme ich jede gute Anregung auf (Rufus.in.Rom@gmail.com)...
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