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Germane frisch von der Trajanssäule
cb ©: Stefan
Gerlinger CC-BY 4.0 de |
Das Äußere:
Große
Augen, dichtes wildes Haar, blond, rote Kriegsbemalung und mit einem Suebenknoten
rechts vorne an der Stirn und - natürlich - in einer Hose:
So
stellen sich Römer die Germanen vor – als sie bereits fester Bestandteil des
römischen Heeres sind. Jedenfalls sind solche Schreckmasken wie diejenige aus
dem British Museum erhalten (Blacas collection GR 1867-5-8.644 →Speidel 1997, S. 24), die man auch heute noch im Karneval tragen könnte.
Dagegen wirken die Darstellungen der Trajanssäule (vgl. Abbildung links ←) geradezu
schmeichelhaft.
Auf
römische Augen wirken Germanen als exotisch. Alles Barbarische der Kelten gilt
in gesteigerter Form für Germanen: Sind die Kelten schon riesenhaft,
fremdländisch und rothaarig, so werden Germanen als noch größer als die Gallier
beschrieben und sie haben auch noch rötere Haare (Strabo 8,290; Caes.Bell.Afr.41:
mirifica corpora; Bataver als besonders
groß: Tac.hist.5,18; Tac.Germ. 20; →Speidel 1997, S. 14).
Die Rekrutierung
Auch
Caesar beschreibt sie als groß und waffengeübt (Caes.Gall.1,39), nimmt germanische
Krieger gezielt in römische Dienste und macht sie zum festen Bestandteil des
römischen Heeres (Caes.Gall.7,13,1; →Bellen, 1981, S. 14). Unter
Augustus und Tiberius findet man Germanen (cohors equitum et peditum Ubiorum)
selbst nach der Varusschlacht in römischen Diensten (vgl. → Eck 2004, S. 57).
Die
Kampffähigkeit
Caesar
beschreibt seine Germanen als ebenso zuverlässig und effizient, wie seine
Gallier inneffizient und unzuverlässig sind, bis hin zum Verschulden Größter
Niederlagen (z.B. Caes.civ.3,62,1; 3,63,5; 3,59,2) Obwohl er sonst die Effektivität ausländischer Hilfstruppen stets in Abrede
stellt, untertreibt oder ganz ausblendet - so gefällt man dem chauvinistischen
Publikum in Rom und seinen Wählern. Doch ist jeder Einsatz seiner Germanen von maximalem
Erfolg gekrönt (→Gerlinger 2008, S. 318-327). Vermutlich will sich Caesar damit
als überragender Feldherr stilisieren, dem es gelingt die wilden Germanenhorden
zu domestizieren und zu reibungslos funktionierenden Killermaschinen
umzufunktionieren.
Die
unzuverlässigen Gallier kann er aus literarischen wie politischen Gründen nicht
wertschätzen, immerhin haben sich einige am großen gallischen Aufstand
beteiligt.
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