Die Aufstellung
Im traditionellen konsularischen Doppelheer stehen ursprünglich zwei
römische Legionen (je 4.000-6.000 Mann) im Zentrum, flankiert von zwei
Legionen italischer Bundesgenossen. Die Reiterei steht außen auf den beiden
Flügeln. Vor der ersten Schlachtreihe beziehen die Plänkler Stellung (ferentarii,
velites…): Diese sind Leichtbewaffnete, die versuchen, die gegnerische
Ordnung zu stören und sich zurückzuziehen, bevor es mit dem ersten
Aufeinanderprall des Nahkampfes „richtig“ los geht. Dabei handelt es sich (fast)
immer um ausländische Truppen, berühmt sind die kretischen Bogenschützen und
die balearischen Schleuderer. Haben sie ihre Salven an leichten Wurfspießen,
Pfeilen und Schleuderkugeln verschossen, ziehen sie sich eilig hinter die
eigenen Reihen zurück.
Die Taktik wird dadurch bestimmt, wie man seine Soldaten
entsprechend einem vorher überlegten Schlachtplan aufstellt; dazu musst man die
gegnerische Aufstellung und die örtlichen Verhältnisse (Hügel, Fluss,
Lager...) berücksichtigen. Man kann beispielsweise seine Truppen nach hinten
tief staffeln, um durch die gegnerische Mitte durchzubrechen (beliebt bei
germanischen Stämmen, besonders im sogenannter Eberkopf bzw. Keil), oder dünn
in breiter Linie aufstellen, um den Gegner einzukreisen.
Die vorausschauende Wahl der Aufstellung ist eine der wichtigsten Aufgaben
des Feldherrn, denn ist eine Schlacht erst einmal im Gang, kann der Feldherr im
Wesentlichen „nur“ noch warten, ob sein Schlachtplan aufgeht, Reserven an
benötigte Abschnitte nach vorne schicken, wankende Truppen anfeuern (lassen)
und erschöpfte durch neue Truppenteile ersetzen (lassen).
Die Feldherrenrede
Steht die Aufstellung, so hält der Feldherr eine Ansprache, um seine
Truppen anzufeuern, dann marschiert das Heer in Schlachtordnung dem Feind entgegen.
Die Schlachtordnung
Als spezifische Schlachtordnung geben römische Autoren meist nur die Anzahl
der Schlachtreihen der Legionen an (acies), die Plänkler der
Hilfstruppen (ferentarii) bleiben hier fast immer unerwähnt.
Standardgemäß wird in drei Reihen vorgerückt, in der sogenannten acies
triplex, der berühmten „dreifachen Schlachtordnung“. Am Häufigsten ist in der Kohortentaktik das 4-3-3 System zur Aufstellung einer Legion (legio) mit 10 Kohorten, es gibt aber auch 4-4-2 und 5-3-2. In der Abbildung unten steht jeder Block für eine Kohorte (cohors: 3x manipulum / 6x centuria zu max. 100 Mann):
Vor
dem ersten Feindkontakt der schweren Infanterien der Legionäre und ihrer Gegner
stehen die drei Schlachtreihen noch „auf Lücke“, damit die ausländischen Plänkler,
welche die gegnerische Schlachtordnung aus der Ferne stören (leichte
Wurfspieße, Schleuderkugeln, Pfeile), sich durch die Lücken zurückziehen können.
Danach
werden die Reihen geschlossen, indem die zweite Reihe genau in die Lücken der
ersten Reihe einrückt. So entsteht eine fest geschlossene Schlachtreihe, die
man Phalanx nennt. Die dritte Reihe kann als Reserve an bedrängte
Abschnitte geschickt werden, Tote, Verwundete und Erschöpfte ersetzen oder
(selten) versuchen, den Gegner zu umgehen und in den Rücken zu fallen (dies ist
meist die Aufgabe der Kavallerie).
Der Zusammenstoß
Nach Bildung der Phalanx geht es nach gegebenem Angriffssignal im
Laufschritt (cursus) unter Kampfgeschrei und dem Geschmetter der Instrumente zum Zusammenstoß
(impetus). Standard-Taktik im römischen Heer ist es, auf Befehl nach ca. 30m. vor
dem Gegner den schweren römischen Wurfspeer, das pilum zu
werfen. Hiermit wird versucht, den Schild des Gegners unbrauchbar zu machen,
indem das pilum diesen durchschlägt oder zumindest die vom Aufprall
verbogene Spitze nun im Schild feststeckt, und mit dem Speerhagel unter den
Gegnern Verwirrung zu stiften, die in der ersten Reihe bereits teilweise
verwundet (oder gar getötet) werden, während die römischen Legionäre geordnet
ihre Schwerter ziehen und geschlossen zum Nahkampf anstürmen.
Das Ende einer Schlacht
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