Noch
vor dem Errichten des Marschlagers schickt der Feldherr einen Pioniertrupp
unter einem Tribun voraus, um einen geeigneten Lagerplatz ausfindig zu machen.
Er sucht einen etwa 800 mal 800 Meter großen Platz, möglichst auf einer Anhöhe.
Das Gelände soll einem angreifenden Feind keinerlei Deckung bieten, dafür eine
gute Sicht über die Gegend und Wasser in der Nähe haben (extrem wichtig!).
In
der Mitte wird das Zelt des Feldherrn (praetorium)
errichtet (I). Rote Fahnen an den anderen Stellen zeigen an, wo die Offiziere (III,
IV und V) und Legionäre (VI) in ihren Zelten (tentoria) kampieren. Ausländische Hilfstruppen (auxilia) müssen am Lagerrand, an den
gefährlichsten Stellen zelten (VII). In unmittelbarer Geschossreichweite am
Wall lässt man jedoch eine Schutzzone frei (intervallum).
Wenn
möglich, wird das Lager rechteckig angelegt, jedoch immer der Lage angepasst.
Von der Mitte der Linie aus, die die Standorte der Legionärszelte angibt, wird
das Lager vermessen. In ca. 400 Meter wird die vorderste Verteidigungslinie des
Lagers, mit Speeren abgesteckt, danach die drei Hauptstraßen (via principalis, via praetoria, via quintana).
Von diesen verläuft eine vom praetorium (I)
durch die Lagermitte und wird von den beiden anderen rechtwinklig geschnitten.
Die Soldaten heben einen drei Meter tiefen und vier Meter breiten Graben aus (fossa), häufen die Erde auf der dem praetorium (I) nächsten Seite an und
flachen sie oben in ungefähr 1¼ m Höhe ab (vallum).
An der Vorderseite wird der Hügel mit Rasen vom Graben verkleidet.
Dieser
Graben (fossa) und der Schanzaufwurf,
bzw. Damm (agger / vallum), sind
ungefähr 700 m lang und bilden eine Seite des Lagers. Während ein Teil der
Armee mit dem Bau des Schutzwalls beschäftigt ist, halten die Übrigen
kampfbereit Wache. Zusätzlich wird das Lager durch Annäherungshindernisse
geschützt, wie dem titulus, eine Art
dem Lagereingang vorverlegter „Schützengraben“, weiteren Gräben, Fußangeln (mit
Widerhaken) usw. Hinzu kommen schussbereite Torsionsgeschütze auf dem
Lagerwall (tormenta).
Aus der Reihe mos et miles
geht es hier↓ zu
I. tiro – Rekrutenausbildung
im römischen Militär
II.
maximis itineribus - Auf dem Marsch
III.
fossa, agger
et vallum - Lagerbau
IV.
proelium – Die römische Armee im Gefecht
V.
naves longae – Antiker Seekrieg
VI.
peregrini: Leistung & Anerkennung von Nichtrömern im römischen Heer
VII.
Germanen im römischen Heer - erschreckend effektiv
IIX.
cohortes: Taktische Einheiten der römischen Legion
IX.
obsidio: Belagerungen in der Antike
X. machinae: Belagerungsgerät der
römischen Armee
XI. caedes: Soldaten nach der Schlacht
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