Die „Rufus“-Reihe soll jeder verstehen und genießen können, Jugendliche und Erwachsene, Studierte und Nichtstudierte. Wer sich im Roman auf fremde Welten einlässt, der wird auf unterhaltsame Weise ganz automatisch kennenlernen, was die damalige Zeit so alles zu bieten hatte - und lernt beim Lesen wie von selbst. Alles so authentisch und historisch korrekt wie möglich zu erzählen und dabei spannend zu bleiben, das ist mein Ziel.
Die „AMORES - Die Liebesleiden des jungen Ovid“ sind dagegen nicht immer ganz jugendfrei (wie auch die Originalverse Ovids und seiner Zeitgenossen). Der Laie kann sich über die „moderne“ Sprache & Handlung freuen, der Fachmann über zahlreiche Anspielungen und intertextuelle Scherze.
Auf dem Blog zeige ich einen Blick hinter die Kulissen. Dabei gebe ich auch Hintergrundinformationen über Politik und Alltagsleben der späten Republik und frühen Kaiserzeit in Rom und einiger Kelten- und Germanenstämme.
Feste Probeleser aus verschiedensten Altersgruppen haben bereits die ersten Bände gelesen. Die Rückmeldungen setze ich um. Sehr gute Feedbacks kamen dabei nicht nur von Universitätsprofessoren und anderen Fachleuten sondern gerade auch von Schülerinnen und Schülern - vielleicht demnächst auch von dir? Gerne nehme ich jede gute Anregung auf (Rufus.in.Rom@gmail.com)...

Mittwoch, 30. Oktober 2019

Schutz gegen Treue: Das Römische Klientelsystem


Das Klientelsystem ist die wichtigste Grundlage der römischen Politik: Weniger bedeutende Römer unterstellten sich und ihre Familien als Klienten (clientes) dem Hausvater einer reichen und mächtigen römischen Familie, ihrem Patron (patronus). Diese Patronatsverhältnisse werden vererbt, können aber auch gewechselt werden, was aber nur selten geschieht.

Im Wesentlichen bietet der Patron seinem Klienten (rechtliche) Sicherheit, Schutz und (Lebens-)Hilfe, vertritt ihn vor Gericht, berät ihn und kümmert sich um seine Versorgung (Verleih von Land und Geld geliehen etc.
Die Klienten bieten ihrem Patron (körperliche) Sicherheit (z.B. als Bodyguards in der Menge), Treue und (Wahl-)Hilfe, bilden seine Gefolgschaft, begleiten ihn in der Öffentlichkeit und helfen beim Wahlkampf.

Wenn ein Klient etwas von seinem Patron will, so macht er ihm morgens die Aufwartung. Allerdings haben nur sehr wichtige Klienten die Chance, von ihrem Patron nach einer zumutbaren Wartezeit persönlich empfangen zu werden. Um alltägliche Belange niedriger gestellter Klienten kümmert sich ein Verwaltungssklave des Patrons: Am frühen Morgen stehen Klienten mit einem leeren Körbchen Schlange. Sie bekommen sportula, die ihnen ihr Patron zukommen lässt: eine kleine Zuteilung von Speisen zum Mitnehmen, v.a. wenn sie arm oder in finanzielle Schieflage geraten (→ Gerlach 2001, S. 16). Mancher Patron lässt der Einfachheit halber lieber gleich Geld auszahlen.

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