- tutulus: Eine Hoch- bzw. Turmfrisur, die noch aus etruskischen Zeiten stammt. Sie ist relativ einfach und wird überwiegend von den Hausherrinnen getragen (mater familias). Besonders geschätzt wird sie von den Gattinnen der flamines, der (politisch weniger bedeutenden) Priester einzelner Götter innerhalb der pontifices.
- seni crines: Eine recht aufwändig Frisur mit dem sprechenden Namen je sechs Haare. Hierbei werden evtl. unter Verwendung von Haarverlängerungen (Extensions) sechs Zöpfe vom Scheitel her um den Kopf gelegt. Diese Frisur ist von den jungfräulichen Priesterinnen der Vesta bekannt.
- nodus & Octavia: Hierzu wird ein Scheitel gezogen, seitlich mehrere (notfalls mit dem Lockenwickelrohr bzw. Ondulierstab oder Brennschere calamistrum) gewellte Strähnen nach hinten gelegt und mit dem restlichen Haar im Nacken zu einem strengen Knoten gebunden. Anschließend wird aus der Mitte wider eine Tolle bzw. ein kleiner Dutt vor der Stirn gezupft (nodus - Knoten). Sieht man ein Porträt der Livia Augusta, könnte man denken, die strenge Staatsmutti, Ehefrau des Augustus und oberste Hüterin von Anstand und Moral diene als Vorbild für diesen ernsten Look. Doch Namenspatin ist Octavia (minor), die ältere Schwester des Augustus, Stilikone für Haartracht und Moral ihrer Zeit: Nichteinmischung in Politik und als brave Ehefrau alleiniges Aufgehen in Kindererziehung und Haushalt. Da kann Livia, die nach dem Tod ihres Gatten eine ander Frisur zur Schau stellt, nicht im Ansatz mithalten.
- Für rote Haare gibt es eine Tönung mit Henna, Pottasche oder spuma chattica (Chattenschaum).
- Blondiert wird in der Oberschicht gelegentlich mit Goldstaub und teurem Safran, ansonsten helfen Birkenschalen, Eidotter, Kamillenblüten, Säuren oder Kräuter aus Germanien.
- Für schwarze Haare gibt es Mischungen aus Bleioxid und Kalziumhydrochlorit oder 60 Tage anaerob in Wein verweste Blutegel.
VI. Tunika – Römische Unterbekleidung,
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