Zur traditionellen Vorstellung eines Mannes gehört vor allem Tatkraft und Energie, wie schon der Begriff vir-tus lehrt (Männlichkeit, Tugend, Männliche Energie… - so wie ein Mann sein soll. Verweichlichen und Verweiblichen ist dasselbe: ef-femināre. Alles, was ein Mann tut, ist erlaubt, solange er dabei aktiv ist. Wehe der Frau die nicht passiv ist – die aktive Frau ist seit den Griechen mit der Horrorvorstellung und dem Schimpfwort tribas belegt, vorrangig ein Schreckbild der Gesellschaft des klassischen Athens, wo die Kette tatsächlich zu kurz scheint, wenn die Frau im Wohnbereich auftaucht. Ehefrauen dürfen dort keinesfalls bei Tisch einer geselligen Runde erscheinen, sie müssen sich im oberen Stockwerk bei den Kindern aufhalten und sind nicht einmal geschäftsfähig. Nur beim Erzfeind Sparta trainieren die Mädchen von klein auf Sport und „managen“ Heim und Hof auch wirtschaftlich völlig eigenverantwortlich, während ihr Spartiaten-Ehemann in der Kaserne oder fern im Krieg weilt. Doch in Sparta wird mehr gehandelt als geschrieben und so ist die Leitkultur für kultivierte Römer diejenige der Athener, die sich (zumindest in überlieferten Komödien) vor den selbstbewussten Spartanerinnen fürchten. Ein Stück weit färbt das Weltbild Athens über seine weltberühmten Schriftsteller und Gelehrten auf die Römer ab.
Blog zu den Historischen Romanen: „AMORES - Die Liebesleiden des jungen Ovid“ und „Rufus“ (Rufus - Donner im Keltenland / Rufus - Catilina und die Jugend Roms / Rufus - Liebe und Leid in Rom / Rufus - Im Schatten des Caesar)
Die „Rufus“-Reihe soll jeder verstehen und genießen können, Jugendliche und Erwachsene, Studierte und Nichtstudierte. Wer sich im Roman auf fremde Welten einlässt, der wird auf unterhaltsame Weise ganz automatisch kennenlernen, was die damalige Zeit so alles zu bieten hatte - und lernt beim Lesen wie von selbst. Alles so authentisch und historisch korrekt wie möglich zu erzählen und dabei spannend zu bleiben, das ist mein Ziel.
Die „AMORES - Die Liebesleiden des jungen Ovid“ sind dagegen nicht immer ganz jugendfrei (wie auch die Originalverse Ovids und seiner Zeitgenossen). Der Laie kann sich über die „moderne“ Sprache & Handlung freuen, der Fachmann über zahlreiche Anspielungen und intertextuelle Scherze.
Auf dem Blog zeige ich einen Blick hinter die Kulissen. Dabei gebe ich auch Hintergrundinformationen über Politik und Alltagsleben der späten Republik und frühen Kaiserzeit in Rom und einiger Kelten- und Germanenstämme.
Feste Probeleser aus verschiedensten Altersgruppen haben bereits die ersten Bände gelesen. Die Rückmeldungen setze ich um. Sehr gute Feedbacks kamen dabei nicht nur von Universitätsprofessoren und anderen Fachleuten sondern gerade auch von Schülerinnen und Schülern - vielleicht demnächst auch von dir? Gerne nehme ich jede gute Anregung auf (Rufus.in.Rom@gmail.com)...
Samstag, 1. August 2015
Leben und Lieben im alten Rom II: Sitten & Sittengesetzgebung (I)
Zur traditionellen Vorstellung eines Mannes gehört vor allem Tatkraft und Energie, wie schon der Begriff vir-tus lehrt (Männlichkeit, Tugend, Männliche Energie… - so wie ein Mann sein soll. Verweichlichen und Verweiblichen ist dasselbe: ef-femināre. Alles, was ein Mann tut, ist erlaubt, solange er dabei aktiv ist. Wehe der Frau die nicht passiv ist – die aktive Frau ist seit den Griechen mit der Horrorvorstellung und dem Schimpfwort tribas belegt, vorrangig ein Schreckbild der Gesellschaft des klassischen Athens, wo die Kette tatsächlich zu kurz scheint, wenn die Frau im Wohnbereich auftaucht. Ehefrauen dürfen dort keinesfalls bei Tisch einer geselligen Runde erscheinen, sie müssen sich im oberen Stockwerk bei den Kindern aufhalten und sind nicht einmal geschäftsfähig. Nur beim Erzfeind Sparta trainieren die Mädchen von klein auf Sport und „managen“ Heim und Hof auch wirtschaftlich völlig eigenverantwortlich, während ihr Spartiaten-Ehemann in der Kaserne oder fern im Krieg weilt. Doch in Sparta wird mehr gehandelt als geschrieben und so ist die Leitkultur für kultivierte Römer diejenige der Athener, die sich (zumindest in überlieferten Komödien) vor den selbstbewussten Spartanerinnen fürchten. Ein Stück weit färbt das Weltbild Athens über seine weltberühmten Schriftsteller und Gelehrten auf die Römer ab.
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