- Wenn man den antiken Autoren Valerius Maximus (→ Val.Max. 5,5,3) und Plinius (→ Plin. nat.hist. 7,20,84) Glauben schenken kann, dann schaffen der Gardereiter Namantabagius zusammen mit Tiberius in absoluter Rekordzeit innerhalb vierundzwanzig Stunden über 320 km! Ist man zu Pferde unterwegs, so kann man jedoch selbst bei einem Gewaltritt in der Regel von „nur“ 90 km pro Tag ausgehen (→ Speidel, Riding for Caesar, S. 14). Die normale „Marschgeschwindigkeit“ auf Pferderückenlag liegt bei bis zu 65 km, wenn man die (meist unbeschlagenen Hufe der) Pferde nicht überfordern wollte - Caesars maximale 95 km wetzt anscheinend zu stark die Hufe ab. Wo möglich wird selbst von Reitern der Transport über Wasserwege bevorzugt, wie auch Caesar 48 v. Chr. seine Reiter per Schiff nach Ägypten brachte.
- Zu Fuß ist man entsprechend langsamer. In der bei Vegetius beschriebenen Ausbildung der Rekruten müssen angehende Soldaten innerhalb fünf Stunden eine Strecke von zwanzig römischen Meilen mit vollem Marschgepäck bewältigen können (über 40kg!), bei einem Gewaltmarsch sogar vierundzwanzig in derselben Zeit (→ Veg.Mil.1,9). Ein normaler Reisender wird daher kaum mehr als 30 Meilen am Tag zurücklegen, trotz des bestens ausgebauten römischen Straßensystems.
- Vor allem bei Schiffsreisen über das Meer hängt die Reisedauer nicht nur von der Kilometerzahl, sondern auch stark von der Jahreszeit und vom Wetter ab. Ohne auf günstigen Wind zu warten, wird die Überfahrt extrem risikoreich. In der Zeit der Winterstürme vom 12. November bis zum 27. März traut sich kaum ein Seemann auf das offene Meer – mare clusum! Nur wagemutige Passagiere wie z.B. Julius Caesar zwingen den Kapitän gegen widrige Wogen oder gar in tosende See auszulaufen (→ Plutarch, Caesar 38; Suet.Iul. 58).
Blog zu den Historischen Romanen: „AMORES - Die Liebesleiden des jungen Ovid“ und „Rufus“ (Rufus - Donner im Keltenland / Rufus - Catilina und die Jugend Roms / Rufus - Liebe und Leid in Rom / Rufus - Im Schatten des Caesar)
Die „Rufus“-Reihe soll jeder verstehen und genießen können, Jugendliche und Erwachsene, Studierte und Nichtstudierte. Wer sich im Roman auf fremde Welten einlässt, der wird auf unterhaltsame Weise ganz automatisch kennenlernen, was die damalige Zeit so alles zu bieten hatte - und lernt beim Lesen wie von selbst. Alles so authentisch und historisch korrekt wie möglich zu erzählen und dabei spannend zu bleiben, das ist mein Ziel.
Die „AMORES - Die Liebesleiden des jungen Ovid“ sind dagegen nicht immer ganz jugendfrei (wie auch die Originalverse Ovids und seiner Zeitgenossen). Der Laie kann sich über die „moderne“ Sprache & Handlung freuen, der Fachmann über zahlreiche Anspielungen und intertextuelle Scherze.
Auf dem Blog zeige ich einen Blick hinter die Kulissen. Dabei gebe ich auch Hintergrundinformationen über Politik und Alltagsleben der späten Republik und frühen Kaiserzeit in Rom und einiger Kelten- und Germanenstämme.
Feste Probeleser aus verschiedensten Altersgruppen haben bereits die ersten Bände gelesen. Die Rückmeldungen setze ich um. Sehr gute Feedbacks kamen dabei nicht nur von Universitätsprofessoren und anderen Fachleuten sondern gerade auch von Schülerinnen und Schülern - vielleicht demnächst auch von dir? Gerne nehme ich jede gute Anregung auf (Rufus.in.Rom@gmail.com)...
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