Ursprung und „Weiterentwicklung“
Ursprünglich war die Aufgabe der
Römischen „Ritter“ – equitēs ,
genügend Geld zu besitzen, um ein
Staatspferd unterhalten und im Krieg erfolgreich
in der Reiterei einsetzen zu können. Doch schon in der frühen Republik merkt
man schnell, dass passionierte Reiter den passionierten Geldverdienern im Kampf
überlegen sind.
So stellen die Römer zuerst ihre
Bundesgenossen und Söldner auf ihre Flügel (alae)
links und rechts der Legionäre und nutzen ihre eigenen „Ritter“ nur noch als
Befehlshaber der fremden Fuß- und Reitertruppen. Nach dem Bundesgenossenkrieg bekommen
die Italiker römisches Bürgerrecht, der Begriff ala geht gänzlich auf die Reitertruppen über.
Herkunft
Schon früh werden gallische Reiter als
schwere Kavallerie angeworben, doch auch anderen Völkern begegnet man immer
wieder in den Quellen, Pompeius schätzt seine Keltiberer und seit Caesar werden
Germanen besonders häufig genannt. Auch werden bei Operationen in fremden
Ländern fast immer Reiterkontingente von einheimischen Völkern genutzt.
Die Römer setzen Kontingente fremder
Völker je nach ihren unterschiedlichen Kampffähigkeiten als Spezialtruppen ein:
Africa / Mauretania
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Schnellste Reiter, werfen (leichte)
Wurfspieße am Weistesten
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Bataver /Ubier
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Kampfschwimmer, in Formation, allein,
mit Pferd & Rüstung
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Parther / Syrer / Araber
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Hervorragende Bogenschützen
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speculatores Augusti
(diverse
Herkunft)
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Aufklärer mit Lanze bewaffnet, mehr
als nur eine Begleitung, um in der Menge den Weg frei zu machen: Sie stehen
bei Banquet hinter ihm (allerdings lassen sich nur Tyrannen den Weg mit der
gefährlichen Spitze der Lanze ebnen, normal mit dem stumpfem Ende) → Speidel 1997, S. 33
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Den Endpunkt bei der Nutzung römischer Reiter
stellt Pompeius in der Schlacht von Pharsalos dar (→ Caes.civ.3,84-99). Nachdem
sich General Pompeius jahrzehntelang mit keltiberischen Reitern umgibt, wagt er
in der letzten Entscheidungsschlacht gegen Caesar die Neuerung, erstmals wieder
römische Ritter als Reiterkämpfer gegen Caesars Gallier und Germanen aufzustellen.
Die Taktik misslingt, Caesar lässt seine Truppen nach einem kurzen Scheinrückzug
auf die Gesichter der jungen Römer des Pompeius zielen, um ihnen hässliche Wunden
zuzufügen. Die Reiterei des Pompeius flieht trotz Übermacht mit Mann und Maus in
die Berge. Anscheinend ist es den jungen Herren wichtiger, nicht gegenüber der
Damenwelt in Rom das Gesicht zu verlieren, als den Kampf.
Dies ist das letzte Mal, dass sich junge
reiche Römer als kämpfende Truppe der Kavallerie versuchen, fortan bleiben
ihnen nur wieder Leitungsposten…
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