Via Domitia, Pont du Gard, Cloaca Maxima, Aquädukt und Kanalisation |
- Zum Leben einer Großstadt ist zuallererst die Wasserversorgung wichtig. Diese ist in Rom nie knapp. Neben Brunnen und Zisternen nutzen die Römer schon früh Aquädukte, die jedoch größtenteils unterirdisch verlegt dem Straßenverlauf folgen.
- Für die hygienischen Zustände ist neben der Zufuhr von frischem auch die Abfuhr von gebrauchtem Wasser wichtig. Statt wie früher Abwasser über Bäche und Entwässerungsgräben zu entsorgen, legen die Römer schnell ein Abwassersystem von mehreren zunächst noch offenen cloacae an, die das Abwasser in verschiedene Flussabschnitte des Tibers leiten und bis in unsere Zeit das Stadtzentrum entwässern - die cloaca maxima (Baubeginn sechstes Jahrhundert v. Chr.) ist dabei nur ein Abwasserkanal von vielen, wenn auch der bekannteste (vgl. Ernstberger 2005, S. 18). Zuletzt sind die meisten Wohngebiete angeschlossen, die Hauptabwasserkanäle werden gemauert, durch Steinplatten abgedeckt und verlaufen unter den Gassen und Hauptstraßen entlang (ebd.).
- Vielleicht die großartigste Leistung römischer Infrastruktur ist das römische Straßennetz, welches sich wie ein Spinnennetz vom Mittelpunkt Rom aus über Italien und die Provinzen erstreckt, bis ins 3. Jh. ca. 100.000 km (Ernstberger 2005, S. 7). Doch auch Flüsse und Küstenschifffahrt werden als Verkehrswege eifrig genutzt, Kanäle und Häfen angelegt und erweitert. Genaueres zu Römerstraßen findet sich im Blogeintrag viae, zu den genauen Reisegeschwindigkeiten zu Lande und zu Wasser folgt ein Blog Reisen im römischen Reich - „Wer alleine unterwegs ist, der hat einen Narren zum Begleiter“.
- Große Energieversorger wie heute gibt es natürlich nicht. Wer sich nicht selbst sein Brennholz schlagen kann, muss auf das teure Angebot der Holz- und Holzkohlehändler eingehen oder ist auf fliegende Händler angewiesen, um zu heizen, zu backen und zu kochen. Ärmere und sparsame Römer gehen bei Dunkelheit ins Bett, wer gerne liest oder Beleuchtung benötigt, greift auf Öllämpchen zurück. Reichere Römer leisten sich Lampenöl, das weniger stark rust und sogar parfümiert ist, helle und geruchsfreie Wachskerzen sind Luxus. All dies ist in den kleinen Läden um die via sacra und in den n Märkten zu haben (die größeren finden jedoch nur alle neun Tage statt nundinae).
- Anstelle von Radio und Fernsehen bezahlt der Senat gelegentlich öffentliche Ausrufer, welche wichtige Beschlüsse und Ereignisse verkünden. Manchmal werden auch Anschläge ausgehängt und eifrig abgeschrieben. Doch erst Caesar veranlasst in seinem ersten Konsulatsjahr 59 v. Chr., dass sowohl alle Senatsprotokolle, als auch alle Ergebnisse der Volksversammlungen und Gerichtshöfe zuverlässig zusammengestellt und bekannt gemacht werden (Suet.Iul.20,1; Kolb 2003, S. 140). Von da an werden Nachrichten regelmäßig verbreitet. Doch schon Kaiser Augustus erkennt den propagandistischen Nutzen: die Veröffentlichung der acta senatus werden eingestellt, nur noch die acta diurna werden zugelassen, Augustus sichert sich die absolute Kontrolle über dieses einflussreiche Medium (vgl. ebd., S. 142), die Transparenz der Regierungsgeschäfte geht wieder verloren.
- Auch das "Währungssystem“ wird zur Infrastruktur gerechnet. Römische Münzen, eine Tabelle für Preise im alten Rom, quasi als antike römische Preisliste, und eine ungefähre Annäherungs-Umrechnung für einen (fiktiven) Wechselkurs von Euro zu Sesterz (10:1 => 1 Sest(h)erz(e) entspricht ca. 10 Euro) werden im Post pecunia erklärt. Dort findet sich auch der damalige Wechselkurs zu griechischen Münzen und dem dreistufigen Münzsystem des östlichen Mittelmeeres und Asiens.
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